Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universitat Erlangen-Nurnberg, Veranstaltung: Proseminar 'Englische Literatur des 20.Jahrhunderts', 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Beschaftigung mit dem Begriff 'Intertextualitat' stoßt der Interessierte in der Literatur schnell auf zwei unterschiedliche Theorien zur Intertextualitat, die inhaltlich nicht miteinander zu vereinbaren sind. Es handelt sich dabei zum einen um die Theorie, welche Intertextualitat als deskriptiven Oberbegriff zur Bestimmung der Beziehungen von Texten aufeinander betrachtet. Diese wurde von bedeutenden Strukturalisten, wie Roland Barthes und Gérard Genette formuliert wurde. Zum anderen existiert eine in ihrer Natur weitaus radikalere Intertextualitatstheorie, welche in den spaten sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts von Vertretern des Poststrukturalisten, insbesondere von Julia Kristeva, entwickelt wurde. Der Intertextualitatsbegriff wird hier uber das Niveau von Beziehungen von spezifischen Texten hinaus erweitert. Laut Kristeva ist Intertextualitat die Eigenschaft aller existierenden Texte. Zusammen bilden sie den universalen Intertext ('texte général'). 1 Bereits nach diesem kurzen Umriss wird deutlich, welche Komplexitat und auch Widerspruchlichkeit der Intertextualitatsbegriff beinhaltet. Beide Theorien existieren gleichberechtigt nebeneinander und sind jeweils im Kontext der wissenschaftlichen Verfahrensweisen Strukturalismus und Postrukturalismus zu sehen. Ziel dieser Arbeit soll es sein, in einem ersten, theoretischen Teil beide Intertextualitats-theorien darzustellen, wobei der gegebene Rahmen einer Seminararbeit selbstverstandlich nur eine Beschrankung auf die wesentlichen Inhalte erlaubt. Des Weiteren will ich mich, insbesondere im Hinblick auf den zweiten, praktischen Teil dieser Arbeit, dem umfassenden intertextualitatstheoretischen Modell von Gérard Genette widmen. Daruber hinaus mochte ich im letzen Punkt des theoretischen Teils die Moglichkeiten der Markierung von Intertextualitat in einem Text behandeln. In dem schon erwahnten zweiten Teil der Arbeit mochte ich die praktische Verwendung von Intertextualitat am Beispiel von Tom Stoppards hochgradig intertextuellen, postmodernen Drama 'Travesties' behandeln.