Denis Diderots Jacques der Fatalist und sein Herr aus dem 18. Jahrhundert zahlte zu Milan Kunderas Lieblingsromanen. Um ihn zu wurdigen, schuf er seine eigene Buhnenfassung: drei Akte uber den Diener Jacques, seinen adeligen Herrn und die Wirtin eines Gasthauses auf ihrer Reise wohin auch immer. Die drei erzahlen sich Geschichten uber Liebe, Eifersucht, Treue und Verrat Geschichten, die immer wieder Variationen ihrer selbst sind, die sich uberschneiden, sich aufeinander beziehen und spiegeln. Jacques setzt einem Freund die Horner auf, der Herr bekommt von einem Freund die Horner aufgesetzt, und die vom Herrn umworbene Agathe erinnert an die Hure aus der Geschichte uber Madame de La Pommeraye, die wiederum an die Wirtin erinnert »Ist es nicht immer dieselbe unwandelbare Geschichte?«, fragt der Herr und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Doch genau diese Variation der immergleichen Geschichte eroffnet ganz neue Moglichkeiten der Komik und des Spiels mit der Form.