Wie Exil, Fremdheit und Diskriminierung Gefuhle pragen
»Vom Balkon aus schaute ich auf einen Spielplatz, auf dem Kinder meines Alters umherliefen und sich amusiert rauften. Nach kurzem Zaudern fragte ich sie, ob ich mitspielen durfte. Die Antwort war: Nein, mit Auslanderkindern spielen wir nicht. Ich weiß nicht mehr, was ich damals empfunden habe. Im Nachhinein war klar: Kunftig wurde ich in den Spiegel sehen und einen Auslander erkennen.«
Es sind Ereignisse wie diese, die Gefuhle der Ausgrenzung produzieren: Angst, Scham, Wut, Verzweiflung, aber auch Sehnsucht und Hoffnung. Der Historiker Mohammad Sarhangi analysiert, inwieweit die vielfaltigen Erfahrungen der Migration die Gefuhle von Migrant:innen pragen und formen auch uber Generationen hinweg. Eindrucklich verwebt er seine eigenen Erfahrungen mit Oral-History-Interviews und autobiographischen sowie literarischen Publikationen zu einem aufschlussreichen wie beruhrenden Buch.