Jenseits von Gut und Bose. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft ist ein Werk Friedrich Nietzsches, das im Jahr 1886 erschien und auf eine Kritik uberkommener Moralvorstellungen zielt.
Das Werk bildet den Übergang von Nietzsches mittlerer, eher dichterisch, positiv gepragten Schaffensperiode zu seinem von philosophischem Denken dominierten spateren Werk. Dies kommt auch im Untertitel des Werks Vorspiel einer Philosophie der Zukunft" zum Ausdruck. Jenseits von Gut und Bose war das Denken in der prahistorischen Zeit, in der Handlungen nach ihrer Wirkung beurteilt wurden. Die Moral kam erst, als man Handlungen nach ihrer Absicht beurteilte. Nietzsches Forderung war, wieder zu der Perspektive der vormoralischen Zeit zuruckzukehren. Er suchte eine Moral jenseits bestehender Normen und Werte, die nicht an die historische, von der Religion beeinflusste Tradition gebunden ist. Sein Gegenentwurf ist eine neuartige Philosophie der Immoralitat", die an die jeweiligen Perspektiven des Menschengebunden ist. (JGB 32) Diese verband er mit dem Konzept des Willens zur Macht, der das alle Menschen und die ganze Natur bestimmende Prinzip sei. Zugleich ubte Nietzsche eine grundlegende Kritik an der Gesellschaft seiner Zeit, aus der heraus er eine Umwertung aller Werte forderte, die sich am Willen zur Macht und einem vornehmen Leben orientiert.