Das literarische Werk des Sudtiroler Schriftstellers Joseph Zoderer (19352022) ist außerst vielfaltig. Es umfasst Romane, Erzahlungen, Lyrik, Essays, einen Theatertext, aber auch Tagebucher und Notizen. Seine Prosatexte zeigen in immer wieder neuer erzahlerischer Ausgestaltung und Sprache Individuen in ihren historischen, sozialen und emotionalen Verstrickungen sowie deren Suche nach Befreiung des Selbst von außeren und innerseelischen Begrenzungen. Auch in Zoderers Gedichten spricht das Ich von Grenzuberschreitungen, intensiven existenziellen Erfahrungen und Emotionen, von Auflehnung, Selbstzweifel und Verlustangst sowie der Sehnsucht nach Lebensintensitat. Zoderers vielfach ausgezeichnetes Werk wurde uberregional, insbesondere auch von der italienischen Literaturkritik, rezipiert und gewurdigt, es wurde ins Italienische und in andere Sprachen ubersetzt und verfilmt. Das vorliegende Handbuch zu Joseph Zoderer umspannt ausgehend von den ersten literarischen Versuchen Anfang der 1960er-Jahre eine Schaffenszeit von mehr als 60 Jahren. Erstmals in die Werkinterpretationen einbezogen wird der seit 2007 im Forschungsinstitut Brenner-Archiv aufbewahrte Zoderer-Materialbestand. Die tabellarische Biografie mit einem Bildteil dokumentiert zentrale Wegstationen in Zoderers Biografie und zeigt seine vielfaltigen schriftstellerischen Aktivitaten auf.