Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Fruhgeschichte, Antike, Note: 1,3, Universitat Duisburg-Essen (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Kaiser Julian, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschaftigt sich mit der Religionspolitik Julians. Es wird die Frage erortert, ob Julians Politik qualitativ den vorkonstantinischen Christenverfolgungen gleichzusetzen ist. In der fruheren Forschung wurde weitgehend die Auffassung akzeptiert, dass die julianische Religionspolitik in zwei Phasen zu unterteilen sei. In einer ersten Phase sei Julian tolerant und versohnlich vorgegangen. Er erließ eine allgemeine Amnestie fur vormals verbannte Bischofe und ließ pagane Tempel wiedereroffnen. Sein anfanglich gemaßigtes Vorgehen wird dabei meist als politisch motiviert interpretiert. Eine zweite Phase dagegen sei von einem harteren und diskriminierenden Vorgehen gegen die Christen gepragt. Julians Verachtung der Christen sei offen zum Vorschein gekommen und hatte von nun an seine Politik bestimmt. Diese Sichtweise wird anhand der Untersuchung von Julians Schriften und seiner Religionspolitischen Maßnahmen kritisch hinterfragt. Dabei erscheint Julian, wenn er auch eine tiefe Abneigung gegen das Christentum verspurte und ein uberzeugender Heide war, dennoch als ein pragmatischer Realpolitiker. Seine Ziele und politischen Ansichten druckten sich, in dieser von religiosem Fanatismus aufgeladenen Zeit, ebenso in der Sprache und auf dem Gebiet der Religion aus. Eine tiefe Casur ist in seiner Politik nicht erkennbar. Seine Maßnahmen waren nicht explizit gegen Christen gerichtet. Sie dienten nicht dem Hauptziel, die Christen zu treffen, sondern folgten pragmatischen politischen Motiven.