Wie einst Abaelard sich als Hauslehrer Heloisas in diese verliebte, so verliebt sich der junge bürgerliche Hauslehrer Saint-Preux in Julie d'Étanges, ein Mädchen aus adliger Familie in der Schweiz. Er gesteht ihr brieflich seine Liebe, sie schreibt ihm auf eine Weise, dass er merkt: Sie erwidert sie. Mit Hilfe der Cousine Julies kommt es zu mehreren zärtlichen Zusammentreffen. Julie hofft schwanger zu sein und damit die Ehe erzwingen zu können, verliert das Kind aber durch einen Sturz. Der Vater Julies ist empört, als er annehmen muss, dass der nicht standesgemäße Saint-Preux seine Tochter heiraten will. Saint-Preux muss sich von der in Vevey lebenden Julie trennen und geht nach Paris. Die Liebenden setzen ihren Briefwechsel fort, der von der Mutter entdeckt wird. Als die Mutter kurz darauf stirbt, ist Julie so von Reue erfüllt, dass sie in die Ehe mit einem Herrn von Wolmar einwilligt, dem ihr Vater sein Leben verdankt. Zurückkehrend von der Weltumsegelung mit Admiral Anson, findet Saint-Preux die Geliebte als Gattin und Mutter vor. Die Liebe ist zwar nicht erloschen, ist aber jetzt zur Gefahr der sittlichen Ordnung geworden. Als eins der Kinder ins Wasser fällt und zu ertrinken droht, springt Julie ihm nach, rettet es - stirbt aber an dem hitzigen Fieber, das die Unterkühlung bei ihr ausgelöst hat. Ihr letzter Brief erreicht Saint-Preux, als sie bereits tot ist.