Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Personal und Organisation, Note: 2,0, Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg, Veranstaltung: Personalcontrolling, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Zuge der Dynamisierung und dem steigenden Wettbewerbsdruck geraten direkte und indirekte Personalkosten bei Unternehmen zunehmend in den Blickpunkt, wodurch insgesamt eine Bedeutungszunahme des Personalcontrolling zu erkennen ist. Im Unterschied zu anderen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre ist die 'Kennzahlenentwicklung im Bereich des Personalwesens jedoch noch nicht weit fortgeschritten'. Problematisch ist, fur eine große Anzahl von beobachtbaren Großen im Personalwesen einen kausalen Zusammenhang zu aussagekraftigen Kennzahlen zu finden. Viele fur das Personalmanagement wichtige Faktoren verschließen sich sogar vollig einer exakten Operationalisierung. Kennzahlen werden jedoch aufgrund zunehmender interner und externer Informationsbedurfnisse immer wichtiger. Die Literatur versucht daher in den letzten Jahren verstarkt die Probleme der Erhebung von Kennzahlen im Personalwesen zu losen. Schneider spricht in diesem Zusammenhang von einer 'Zahlenglaubigkeit' innerhalb der Literatur zum Personalcontrolling, die in zahlreichen, an die Praxis gerichteten Vorschlagen zur Implementierung von umfassenden und ganzheitlichen Kennzahlensystemen mundet. Grundgedanke eines solchen 'kennzahlenorientierten Ansatzes' ist, durch die 'systematische und permanente Bildung und Analyse von Kennzahlen (...) ein aussagefahiges Controlling-Instrumentarium zu erhalten'. Ziel ist, relevante Informationen sinnvoll und aussagekraftig zu verdichten, um diese in problematischen Entscheidungssituationen schnell und unkompliziert abrufen zu konnen. Einem kennzahlenorientierten Personalcontrolling obliegt neben dieser Informationsfunktion weiterhin eine Kontroll- und Koordinationsfunktion. Hier wird u.a. untersucht, wie die Koordinationsbeziehungen zwischen dem Management und der Personalabteilung effektiv gestaltet werden konnen. Aus informationsokonomischer Sicht lassen sich Personal-Kennzahlensysteme als Steuerungs- und Kontrollinstrumenten zur Interessendurchsetzung des Managements gegenuber der Personalabteilung deuten. Im Folgenden soll untersucht werden, inwiefern sich Personal-Kennzahlensysteme aus informationsokonomischer Sicht zu diesem Zweck eignen und welche Nebenwirkungen mit solchen Kennzahlensystemen verbunden sein konnen.