Julia ist das einzige Kind von Vater und Mutter Klopps, einem betagten Ehepaar, das seine Tochter großtenteils sich selbst uberlasst. Ihr Schicksal wird erzahlt aus der Perspektive eines grubelnden Geistes eine Stimme in Julias Ohr, ein Parasit, der an dem Madchen haftet. Anfangs sind Julia und der Geist Komplizen, geheime Spielgefahrten in einer Art Kinderehe. Doch alles andert sich, als Julias Monatsblutung einsetzt. Der Teenager befreit sich immer mehr aus den Klauen des Geistes, der abwechselnd wie ein abgewiesener Liebhaber stohnt, wie ein Kindermadchen zuchtigt oder sich wie unzahlige Mutter von Teenagern der Verzweiflung hingibt. Die Stimme kann nur zum Schweigen gebracht werden, indem Julia sich den Erwartungen der Gesellschaft unterwirft und ihr Begehren durch ein christliches Gefuhl der Scham zugelt. »Die heilige Familie!«, jubelt die Stimme, nachdem Julia geheiratet hat und ihr burgerliches Schicksal besiegelt scheint. Doch der Geist tauscht sich, wenn er glaubt, dass die neue Rolle als Frau und Mutter Julia in Schach halten wird. Klage um Julia ist eine duster-komische Geschichte des Erwachsenwerdens innerhalb der Zwange des 20. Jahrhunderts. Erganzt durch eine Auswahl albtraumhafter Kurzgeschichten bietet der Band einen tiefen Einblick in Susan Taubes' groteske Welt, die bis heute nichts an Originalitat und Wirkmacht verloren hat.