Gibt es eine Antwort auf die Wirren in dieser Welt? Friedrich Nietzsche sah als Auftrag des Menschen, einen Überwinder-Typus hervorzubringen. Was aber soll dieser uberwinden? In ihrem Essay zeigt Beile Ratut, dass der Übermensch zwar nach Überwindung strebt doch es ist nicht die Überwindung hin zum Leben es ist die Unterjochung des Lebendigen. Was fur Spuren hinterlasst ein Mensch in dieser Welt? Spuren des Lebens oder des Verderbens? Wenn man innehalt und sich umschaut, sieht man: Die Welt in Wirren und in Not, die von Menschen gemachten Fortschritte haben lediglich ein Flickwerk an Linderung gebracht. Die Welt scheint den Übermenschen zu brauchen. Doch anders als Friedrich Nietzsche sieht Beile Ratut im Übermenschen nicht Chance, sondern existenzielles Problem. Sie hat ihn beobachtet und sein Verhalten analysiert und zeichnet nun in ihrem Essay ein Abbild des Übermenschen: eilfertig nach Erfolg und Ehre strebend, geschickt in der Suggestion, doch an echter Begegnung, an wahrer Beziehung, am Eigentlichen des anderen Menschen kalt voruberhastend. Paul Watzlawick sagt, man konne nicht nicht kommunizieren. Beile Ratut aber zeigt, dass der Übermensch dem Anderen auf eine Weise begegnet, die Verstandigung ausschließt. Dem Anderen kommt dann nur die Rolle des Mitlaufers oder gar Feindes zu, niemals aber wird er Gefahrte bei der Erkenntnisgewinnung immer Werkzeug, niemals Sinn. Am Ende sind alle armer, auch der Übermensch selbst. Beile Ratuts scharfe Beobachtungen regen an, diesen Übermenschen-Typus zu erkennen im anderen und in sich selbst, sie helfen, ihm in der Mitwelt aus dem Weg zu gehen oder gar ihn in sich selbst zu bewaltigen. Ihr Kompendium des Übermenschen ist ein Markstein der Überwindung hin zum Leben.