Nicht fur alle waren die funfziger und sechziger Jahre in der Bundesrepublik eine Zeit des Aufbruchs. In kirchlichen Heimen wurden viele Kinder jahrelang unter unvorstellbaren Bedingungen gedemutigt, geschlagen und eingesperrt. Die Autorin verliert mit drei Jahren ihre Mutter im Kindbett und wird mit ihren drei Brudern aufgrund der darauffolgenden Alkoholsucht ihres Vaters in das Kinderheim »Heilig Kreuz« eingewiesen. In ihrer Autobiografi e kehrt sie zuruck in die Vergangenheit, an die Orte ihrer Kindheit. Schmerzhafte Erinnerungen an eine Zeit der »Fursorge« liebloser Erzieher und Ordensschwestern werden wach, werfen aber gleichzeitig die Frage auf, gab es keinen anderen Weg als die Heimunterbringung? War diese menschenverachtende, von Prugeln, Zucht und Ordnung gepragte Zeit wirklich die einzige Alternative? Authentisch und einfuhlsam erzahlt sie uber die Zeit vom Verlust der Eltern, Trennung der Geschwister und jahrelanger grausamer Heimerfahrung. Voller Warme beschreibt sie die Erfahrungen mit anschließender Pfl egschaft und Adoption und uber das Gluck, eine neue Familie gefunden zu haben. Stets spurt sie dabei der Frage nach, welche Bedeutung Freiheit und Selbstverwirklichung in ihrem Leben heute haben und zeigt, dass es keine einfachen Antworten darauf gibt.