Musik und Spiritualitat gehoren zusammen wie Korper und Seele. Beide bringen den Leser naher zum Kern des Lebens, zu Gefuhlen und Bildern. Das Urbild des Monchtums ist auch ein solcher Klangraum und dem kunstlerischen Schaffen vielleicht verwandter, als es auf den ersten Blick scheinen mag. In fruheren Epochen war es Gang und Gabe, dass Monche und Nonnen kulturell Wertvolles im Dialog mit der Welt hervorbrachten. Warum sollte das heute nicht mehr so sein? Thomas Quartier will uber seine Gottessuche im Kloster berichten, nachdem er vorher jahrelang als Straßenmusiker sein Geld verdiente und dort den Sinn des Lebens sah. Dies mochte er nicht als spirituellen Ratgeber, sondern als eine Art Experiment, den Soundtrack der Gottessuche in seiner spezifischen Lebensform aufzuspuren: die Psalmen, die Regel Benedikts und Texte und Personlichkeiten seiner Jugend. Aus der Keimzelle seines Klosters versucht er, eine radikale Lebensform zu erkunden, die die Welt verandert.