Medea ist eine der pragnantesten Frauenfiguren aus der griechischen Mythologie. Bekannt vor allem durch Euripides antike Tragodie, wird das Thema des Kindsmords oft in den Vordergrund geruckt. Dabei umfasst ihr Mythos weit mehr. Die alteste Erzahlung, in der Medea die Buhne betritt, ist das Argonautenepos. Die homerischen Epen Ilias und Odyssee nehmen Bezug darauf und auch Hesiod spielt darauf an, ohne sich weiter mit dessen Inhalt zu beschaftigen, weil er zu seiner Zeit als allgemein bekannt vorausgesetzt werden konnte. Der reiche Fundus an uberliefertem Material weist darauf hin, dass der vielschichtige Medea-Mythos in verschiedenen Epochen und an unterschiedlichen Orten entstanden ist. In Verbindung mit anderen antiken Zeugnissen und heutigem Wissen lasst sich skizzieren, dass in ihrem Mythos unsere gesamte Menschheitsgeschichte aufscheint. Es lasst sich herleiten, woher wir kommen, wer wir sind, warum die Dinge so sind, wie sie sind, was unser Problem und unsere eigentlichen Aufgaben sind, und wohin wir gehen werden. An Beispielen aus der klassischen Musik wird erlebbar gezeigt, was das bedeutet. Bei Mozart konnen wir horen, wohin wir gehoren. Aus Beethovens Musik lasst sich erschließen, dass er dorthin gegangen ist. Medea ist eine antike Tragodie; genauso hat Beethoven eines seiner Werke bezeichnet. Anhand einiger Schlusselwerke und biografischem Material lasst sich sein Voranschreiten plausibel nachvollziehen. Das Aufdecken dieser wenig bekannten Seite lasst sein Leben und Werk in einem anderen Licht erscheinen. Abschließend wird die Deutung der Medea durch harte Fakten unterlegt, die nahelegen, dass wir uns in einer vierdimensionalen Raumzeit-Matrix verfangen haben und freier Wille auf Korperebene reine Illusion ist. Die Deutung der Medea zeigt uns aber auch, was uns darin gefangen halt und wie wir uns daraus befreien konnen. Wenn wir uns aktiv um unsere Befreiung bemuhen, fordern wir gleichzeitig das Gedeihen unseres Lebens und dasjenige unseres Planeten.