Wer war Gerhard Fritsch? Einer der bedeutendsten osterreichischen Autoren der Nachkriegszeit, in einem Atemzug zu nennen mit Hans Lebert oder Thomas Bernhard? Ein reger Literaturfunktionar, der als Rezensent, Herausgeber, Lektor und Mitglied zahlreicher Jurys den Betrieb seiner Zeit maßgeblich beeinusste? Ein Getriebener, der dreimal verheiratet und Vater von vier Kindern war und sich schließlich in Frauenkleidern erhangte? Der fruh verstorbene Autor von "Moos auf den Steinen" und "Fasching" war all das und noch mehr: Seine Tagebucher gewahren uns erstmals Einblick in Schaffenskrisen, Hohenuge und private Travestietraume. Vor allem aber zeigen sie uns Gerhard Fritsch als unermudlich Schreibenden und ermoglichen eine vollig neue Lekture seines Werks.