Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Physik - Sonstiges, Note: 1,0, Universitat Hamburg (Institut fur Umweltphysik Bremen), 90 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die polaren Regionen gehoren zu den unwirtlichsten und am schwersten zuganglichen Regionen der Erde. Noch hundert Jahre nach der Wiederentdeckung Amerikas 1492 war uber die Arktis wenig bekannt. Die der Einleitung dieser Arbeit vorangestellte Landkarte von C. Loew aus dem Jahre 1598 zeigt einen eisfreien arktischen Ozean im Bereich des Nordpols. Diese Vorstellung von einem eisfreien Meer hinter einer Eisbarriere hielt sich noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Existenz des antarktischen Kontinents galt lange als ungewiss. Die Vorstellung von einem unbekannten sudlichen Land Terra Australis taucht zwar schon in der griechischen Mythologie auf und auch die Europaer des 16. Jahrhunderts zeichneten oft einen Fantasiekontinent, als Ausgleich fur die nordlichen Landmassen, in ihre Karten ein. Doch noch James Cook, der als erster Europaer den sudlichen Polarkreis uberschreitet, geht 1773 davon aus, dass hinter dem sudlichen Meereis kein Kontinent existieren kann. Erst 1820 entdeckt die russische Antarktisexpedition unter Fabian Bellinghausen das antarktische Festland. Heute gibt es keine weißen Flecken mehr auf der Landkarte, aber die Anzahl der aus den polaren Regionen zur Verfugung stehenden wissenschaftlichen Messungen, sei es der Atmosphare, Kryosphare oder des Ozeans, ist gering. Dies begrundet sich hauptsachlich aus den menschenfeindlichen Bedingungen in der Arktis und Antarktis und den daraus resultierenden hohen Kosten fur Forschungsstationen und nicht aus einer geringen Bedeutung dieser Gebiete, denn die Bedeutsamkeit der Polargebiete fur das globale Klima ist unbestritten. Vor allem die Wechselwirkung zwischen Atmosphare, Ozean und Kryosphare ist hierbei von Belang. Zur Kryosphare gehoren schneebedeckte Gebiete, eisbedeckte Gebiete und Permafrost-Boden. Dabei werden verschiedene Eisarten unterschieden: Landeis, das Gletscher und Schelfeis umfasst, außerdem See-, Fluss- und Meereis (WMO, 1989). Meereis ist ein wichtiger Parameter im Klimasystem. Bis zu 7% der Meeresoberflache konnen mit Meereis bedeckt sein (Cavalieri und St. Germain, 1995). Im Winter betragt die Eisflache in der Arktis etwa 16·106 km2 und in der Antarktis mehr als 18·106 km2. Im Sommer sind es nur 7·106 km2 und 3·106 km2 entsprechend fur Arktis und Antarktis (Cavalieri et al., 1997). Bei vielen Prozessen im Klimasystem spielt Meereis eine entscheidende Rolle. Die wichtigsten sollen hier kurz benannt werden [...]