"Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen so grundlich zu betreiben, bis alle schlechte Laune haben."
Im Fruhjahr 2021 hatte Matthias Politycki genug vom deutschen Debattensumpf und zog nach Wien. In diesem fulminanten Buch begrundet er seine Entscheidung und rechnet mit den Restbestanden unsrer Streitkultur ab ein leidenschaftliches Pladoyer gegen die Restriktionen einer grassierenden Gegenaufklarung, vor allem aber auch eine Einladung zum wilden Denken uber weltanschauliche Graben hinweg. Als klassischer Linker steht Politycki fur eine (fast) unbegrenzte Freiheit der Meinung, der Phantasie und der Literatur. Seine Verteidigung einer uber Jahrhunderte gewachsenen Sprache gegenuber all jenen, die sie fur ideologische Zwecke zu instrumentalisieren suchen, ist das Bekenntnis eines uberzeugten Demokraten und Stilisten zugleich.
"Nichts Geringeres wird gerade in der westlichen Welt verhandelt als unser Begriff von Freiheit. Wo manche noch glauben, es ginge lediglich um die Verbannung gewisser Worter und Formulierungen, geht es in Wirklichkeit um die Art und Weise, wie wir in Zukunft leben wollen."