Gott will es so. Der Staat will es so. Dein Vater will es so. Warum aber ist da ein Oberes, Unsichtbares, das mir sagt, was ich zu tun, zu lassen, zu denken, zu glauben, was ich zu arbeiten und wen ich zu lieben habe? Der Anarchismus setzt uns auf ein politisches und philosophisches Karussell, von dem man nicht weiß, wann es anhalt. Der Anarchismus gibt sich nicht zufrieden mit dem, was ist. Er will das Ende von Gewalt und von Herrschaft. Er will ein Leben vor dem Tod.
Eva Demski hat die spannende Geschichte des Anarchismus durchstreift und die zahllosen Auspragungen, in denen sie ihm begegnet ist, gesammelt. Sie erinnert an Bakunin, Muhsam und Emma Goldman, erzahlt von anarchistischen Uhrmachern des 19. Jahrhunderts, von fortschrittlichen Fursten und Entdeckerinnen wie Isabelle Eberhardt; sie entdeckt fast vergessene Dichterinnen und Dichter und versucht, den Sisi-Morder Lucheni zu begreifen. Aus Portrats, Ortsterminen, Alltagsbeobachtungen, Pamphleten und Liebeserklarungen ist so ein buntes Album mit Momentaufnahmen aus vielen Epochen entstanden und man staunt daruber, was man mit dem Buchstaben A alles anfangen kann.