Im Mai 2013 wurde eine neue Version des Diagnostischen und Statistischen Manuals psychischer Storungen (DSM-5) veroffentlicht. Im Zuge dessen entstand eine kontrovers gefuhrte Debatte, wo die Grenze zwischen Trauer und Depression zu ziehen ist: Wie, wann und unter welchen Umstanden wird Trauer negativ oder unangemessen bewertet? Wer bestimmt, wann ein Mensch unverhaltnismaßig trauert? Daniela Blanks Untersuchung uber Trauer im Kontext des DSM-5 geht der Frage nach, wie die Differenz zwischen normalen und abweichenden Formen der Trauer in der fortgeschrittenen Moderne hergestellt wird. Diskursanalytisch rekonstruiert sie Trauer" als Chance und Risiko fur das moderne Subjekt gleichermaßen. Trauer bietet die Chance ein Selbst (neu) zu entdecken und zugleich das Risiko dem Selbst zu entgleiten.