Pointe-Noire, Ende der Siebzigerjahre. Der Kongo hat langst seine Unabhangigkeit erlangt, und der zehnjahrige Michel strebt danach, es seinem Heimatland gleichzutun. Aber wahrend die Radionachrichten vom Sturz des persischen Schahs berichten und von der Vertreibung der Roten Khmer, muss Michel sich um seine eigenen Krisenherde kummern. Seine zwolfjahrige Freundin Caroline verlangt mehr Aufmerksamkeit und droht, ihn fur einen Angeber aus der Fußballmannschaft zu verlassen. Sein Onkel René, selbst ernannter kapitalistischer Kommunist, kommt zwar fur Michels Schulbildung auf, schielt aber unverhohlen auf das Erbe der verstorbenen Großmutter. Und zu allem Überfluss hat ein Schamane Michels Mutter eingeredet, dass sie keine weiteren Kinder bekommen konne, weil ihr Sohn den Schlussel zu ihrem Bauch versteckt habe In seinem Roman "Morgen werde ich zwanzig" zeichnet Alain Mabanckou anhand einer fantasievollen, hochkomischen Familiengeschichte das Portrat eines Kontinents, der sich zwischen kolonialer Vergangenheit und einstigen Freiheitstraumen neu erfinden musste.