Oliver Nitsche liest NEBEL mit viel Hingabe und Humor. Miguel de Unamuno zieht alle Register des Figurenspiels mit seinem unglucklichen Helden Augusto Pérez. Der eines Tages nach alter Gewohnheit auf die Straße tritt und sich sofort und unsterblich verliebt. In Eugenia, eine Klavierlehrerin wider Willen, die wiederum den nichtsnutzigen Neffen der Portiersfrau ihres Hauses liebt. Augusto macht die Erfahrung, daß man, wenn man liebt, die Liebe uberall findet, so auch bei seiner Wascherin Rosario. In seiner Verwirrung spricht er mit allen und jedem uber seine Probleme, und sein Autor leistet ihm tatkraftige Hilfe: Dadurch gelingt es ihm, den vom Balkon gesturzten Vogelkafig (samt Inhalt) der Tante seiner Angebeteten zu fangen, als er scheinbar zufallig, aber in Wirklichkeit vom Marionettenfaden seines Autors gezogen, an ihrem Haus vorbeikommt. Er verschafft sich damit ein bejubeltes Entrée in die Familie. Nach vielen außerst komischen Verwicklungen und langen Gesprachen, an deren Ende Augustos Hochzeitsplane krachend gescheitert sind, wendet sich der Verzweifelte an Miguel de Unamuno, seinen Autor. Dieser versucht ihm klarzumachen, daß es mit seiner Selbstandigkeit nicht allzuweit her ist, doch will Augusto nichts davon horen. Schließlich bleibt ihm als Gesprachspartner nur noch sein kleiner Hund Orpheus, der zuletzt gar die Grabrede auf ihn halten muß.