Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: 1,0, Universitat Leipzig (Institut fur Philosophie), 40 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Eigenart des franzosischen Geisteslebens ist dafur verantwortlich, daß philosophische Schriften in Frankreich nicht nur hauptsachlich von Universitatsphilosophen gelesen und besprochen werden, sondern zu Themen eines breiteren Publikums werden konnen. Philosophie gehort in Frankreich, zumindest dem Anspruch nach, zur Allgemeinbildung und ist schon an der Schule verpflichtendes Unterrichtsfach. Es existieren zahlreiche Zeitschriften, wie z.B. das monatlich erscheinende Magazine littéraire, in denen philosophische Denker ganz selbstverstandlich neben Schriftstellern vorgestellt werden. Dadurch finden philosophische Themen Eingang in benachbarte Diskurse. In dieser Weise verhalt es sich auch mit Nietzsches Denken. Es war vom Beginn seiner franzosischen Rezeption an stets auch Thema bei verschiedenen Schriftstellern wie z.B. Arthur Rimbaud, Antonin Artaud oder Albert Camus. Durch diese allgemeine Prasenz von Philosophie kann es naturlich zu ganz verschiedenartigen Beruhrungen mit diesen Gedanken kommen. Dies trifft sowohl auf Nietzsche in Frankreich generell, als auch auf Foucaults Annaherung an Nietzsche zu. Daß Nietzsche in Frankreich bereits seit uber hundert Jahren gegenwartig ist, zeigen einige neuere Untersuchungen zu diesem Thema. Jacques Le Rider beispielsweise setzt in Nietzsche in Frankreich (1997) mit seinen Untersuchungen zur franzosischen Nietzsche-Rezeption bereits um 1890 an und zeigt bei aller Verschiedenheit der Schwerpunktsetzung die Kontinuitat von Nietzsches Einfluß auf das franzosische Denken bis in die heutige Zeit hinein. Alan D. Schrift legt in Nietzsche's French Legacy (1995) den Untersuchungsschwerpunkt auf Deleuze, Foucault und die nachfolgenden franzosischen Nietzsche-Interpreten (Jacques Derrida, Hélène Cixous, Sarah Kofman u.a.).