Das Burgenland war vor hundert Jahren ein heiß umkampftes Land, das die Ungarn nicht hergeben wollten. 'Nie, nie, niemals', wie es in einer Kampfparole hieß. Niemals wurden sie ihr Deutsch-Westungarn aufgeben, das fast tausend Jahre unter ungarischer Herrschaft war. Der Kampf um Westungarn von 1919 bis 1921, die Bandengefechte der Freischarler, die Grundung eines eigenen Staates auf burgenlandischem Boden werden in dem Buch vielschichtig dargestellt. Die beiden Autorinnen haben sich auf das Abenteuer eingelassen, die historischen Ereignisse von zwei Seiten zu betrachten - aus osterreichischer und ungarischer Sicht - und sind dabei auf viele neue Erkenntnisse gestoßen. Der Versuch Kaiser Karls I., in Ungarn die Macht zuruckzuerlangen, wird oft als Putsch dargestellt. Aus ungarischer Sicht erscheint nach der Wiedererrichtung der Monarchie im Marz 1920 Karl Habsburgs Ruckforderung der Konigsmacht verfassungsmaßig berechtigt. In den historischen Quellen fanden sich neue Sichtweisen zu den Lebensbedingungen der Roma. Sie waren im Osten Ungarns, auch unter osmanischer Herrschaft, als Waffenschmiede und Musiker gefragt. Sie spielten in den Kapellen der großen Adelshauser und bei Festen. Auch auf die spannende Frage, weshalb sich die Österreicher jahrhundertelang als Deutsche gefuhlt haben, haben die Autorinnen interessante Erklarungen gefunden. Das Burgenland ist das frohlich lachende, feiernde Land, das die wilde, leidenschaftliche Herzenswarme aus Westungarn als Erbe mitgebracht hat. In Österreich hat das Land Karriere gemacht. Es ist das Land der Sonne geworden, ein selbstbewusstes Bundesland, das auf seinen Erfolg stolz sein kann.