1925 geboren, aufgewachsen im »Herz der Finsternis« (Joseph Conrad), entkam er der Provinz und stieg auf zum ersten frei gewahlten Premier des Kongo Patrice Émery Lumumba. Er versuchte das Unmogliche, als er sein Land vom belgischen Kolonialsystem unabhangig machen und aus der kolonialen Umklammerung losen wollte. Eine Treibjagd westlicher Geheimdienste folgte und endete am 17. Januar 1961 tragisch in Kongo-Katanga: Mit der Ermordung des charismatischen Redners, Denkers und erklarten Panafrikaners war ein Epochenwechsel hin zu einem vereinten, freien Afrika vorerst gescheitert. Auch das geostrategisch bedeutende, rohstoffreiche Land am Kongo-Strom wurde in neokolonialen Strukturen verharren. »Tot, hort Lumumba auf, Person zu sein, und wird das ganze Afrika, mit seinem Einigungswillen, der Vielfalt seiner sozialen und politischen Systeme, seinen Spaltungen, seinen Zwistigkeiten, seiner Kraft und seiner Machtlosigkeit.« (Jean-Paul Sartre) Diese erste deutschsprachige Biografie des Freiheitskampfers Lumumba rekonstruiert zugleich die dramatischen Vorgange im »afrikanischen Jahr« 1960.