Musikfestivals gelten in der Regel nicht als Orte gelebter okologischer Nachhaltigkeit. Ein anscheinend unbedachter Umgang mit benotigten Ressourcen sowie der oftmals unverhaltnismaßige Konsum von Alkohol sprechen zunachst nicht dafur, dass gerade hier eine Chance fur einen im nachhaltigen Sinne erforderlichen Wertewandel der Gesellschaft liegt.
Dieses Buch widmet sich einem in diesem Kontext bisher weitgehend unbeachteten Aspekt von Musikfestivals: In einer umfangreichen empirischen Studie werden auf verschiedenen Musikfestivals beobachtete drastische Veranderungen von Verhaltensmustern der Besucher und die Grunde hierfur untersucht. Unter den Festivalgasten wird ein habitueller Grundmodus ausgemacht, der sich relevant von dem in deren Alltag unterscheidet. Es wird der Frage nachgegangen, welches Potenzial fur die sozialokologische Transformation von Gesellschaften der Beibehaltung dieses Grundmodus uber die Grenzen der Festivals hinaus innewohnt.