Die Debatten um die Anerkennung des Ovaherero- und Nama-Genozids (1904-1908) im heutigen Namibia haben in den letzten beiden Jahrzehnten wachsende offentliche Aufmerksamkeit erhalten. Kaya de Wolff hat die deutschsprachige Presseberichterstattung in den Jahren 2001 bis 2016 uber den Umgang mit den Verbrechen deutscher Kolonialtruppen untersucht. Sie zeigt, aufgrund welcher Anlasse und auf welche Weisen medial an die historischen Ereignisse erinnert wird, welche Stimmen dabei (nicht) gehort werden und welche gesellschaftlichen Machtverhaltnisse und Normen den Anerkennungskampf der Nachfahr*innen der Opfer bedingen.