Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Fruhgeschichte, Antike, Note: 2,3, Otto-von-Guericke-Universitat Magdeburg (Institut fur Geschichte), Veranstaltung: Seminar: Lebenswelten im antiken Rom. Die romische Familie, Sprache: Deutsch, Abstract: Schulbucher vermitteln ein recht einseitiges Bild von der romischen Antike. Sie informieren uber Kriege, militarische Erfolge und politische Hintergrunde. Mittlerweile jedoch ist es zu einem Anliegen der Forschung geworden, auch das Privatleben und die Lebensumstande der Menschen zu durchleuchten. Besonders, wenn es um die Geschichte der Frauen geht, ist jedoch die Antike ein schwieriges Feld. Die antiken Geschichtsschreiber waren durchweg mannlichen Geschlechts und somit wird ein subjektives, rein aus mannlicher Sicht beschriebenes Bild der Antike kreiert. Zudem rucken die antiken Autoren zumeist das Leben der oberen Bevolkerungsschicht im Mittelpunkt. Doch wie lebte das 'einfache Volk'? Und weiterhin: Wie steht es um die Frauen der Antike? Wie gestaltete sich das Zusammenleben von Mann und Frau? Um diese Frage umfassend beantworten zu konnen, muss auch das Leben der unteren Bevolkerungsschichten, zu denen auch die Prostituierten gehorten, beleuchtet werden. In den antiken Quellen wird die Frau meist entweder als tugendhafte Ehefrau oder als schandliches Lustobjekt dargestellt. Dazwischen gibt es kaum Facetten. Doch es gab durchaus auch Frauen, die eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen und politischen Raum einnahmen, auch wenn de facto keine Frau in politischen Ämtern agieren durfte. Das Thema der Prostitution spielt auch in einigen antiken Werken eine Rolle. In dieser Arbeit soll das Milieu der Prostitution nahere Betrachtung erfahren. Welchen Stellenwert hatte dieses Gewerbe in der romischen Gesellschaft? Welche Stellung hatten uberdies die Frauen inne, die als Prostituierte tatig waren und was bedeutete diese Arbeit fur ihr soziales Leben? Es stellt sich weiterhin die Frage, inwiefern aus der Analyse des Lebens der Prostituierten Ruckschlusse auf die Frau und das Frauenbild im Allgemeinen getroffen werden konnen. Inwiefern gibt außerdem der Handel mit der korperlichen 'Liebe' Aufschluss uber die Sexualitat der Menschen in der romischen Antike? Die Prostituierte war eine gesellschaftlich abtrunnige Frau; meistens waren es Sklaven, die in den Bordellen der Romer arbeiteten. War die Frau, die in diesem Gewerbe tatig war, fur die Romer keine Frau, kein Mensch mehr, sondern nur noch ein 'Gebrauchsobjekt'? Eine weitere Frage ergibt sich aus dieser Problemstellung: Was machte eine Frau in der romischen Antike aus? Wodurch wurde sie erst als solches anerkannt? Diese Fragen sollen in dieser Arbeit so weit wie moglich beantwortet werden.