Der Beitrag 'Psychoanalyse als Wissenschaft' wurde von Fromm 1955 fur ein amerikanisches Sammelwerk geschaffen, das die verschiedensten Wissenschaften vorstellte. Fromm fiel die Aufgabe zu, mit der Psychoanalyse bekanntzumachen. Es entstand eine Art lexikalischer Artikel, der fur das Schaffen Fromms einmalig ist, weil er einen Einblick ermoglicht, wie er die Psychoanalyse und seine eigene Stellung innerhalb dieser Wissenschaft 'objektiv' einschatzt. In keiner anderen Schrift halt Fromm so sehr mit seinen eigenen Ansichten hinsichtlich des Selbstverstandnisses von Psychoanalyse zuruck wie in diesem Beitrag. Aus dem Inhalt - Die psychoanalytische Theorie - Die psychoanalytische Therapie - Weiterentwicklungen in der Psychoanalyse
Erich Fromm, Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Autor zahlreicher aufsehenerregender Werke, wurde 1900 in Frankfurt am Main geboren. Der promovierte Soziologe und praktizierende Psychoanalytiker widmete sich zeitlebens der Frage, was Menschen ahnlich denken, fuhlen und handeln lasst. Er verband soziologisches und psychologisches Denken. Anfang der Dreißiger Jahre war er mit seinen Theorien zum autoritaren Charakter der wichtigste Ideengeber der sogenannten 'Frankfurter Schule' um Max Horkheimer. 1934 emigrierte Fromm in die USA. Dort hatte er verschiedene Professuren inne und wurde 1941 mit seinem Buch 'Die Furcht vor der Freiheit' weltbekannt. Von 1950 bis 1973 lebte und lehrte er in Mexiko, von wo aus er nicht nur das Buch 'Die Kunst des Liebens' schrieb, sondern auch das Buch 'Wege aus einer kranken Gesellschaft'. Immer starker nahm der humanistische Denker Fromm auf die Politik der Vereinigten Staaten Einfluss und engagierte sich in der Friedensbewegung. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Locarno in der Schweiz. Dort entstand das Buch 'Haben oder Sein'. In ihm resumierte Fromm seine Erkenntnisse uber die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Am 18. Marz 1980 ist Fromm in Locarno gestorben.