Angesichts globaler Krisendiagnosen setzen einige Aktivist*innen nicht primar auf Reformen innerhalb der bestehenden Verhaltnisse - sie traumen von einer komplett anderen Ordnung. Oftmals ziehen sie sich deswegen aus bestehenden Institutionen und dem Alltag der Mehrheitsgesellschaft zuruck. Anstelle von Eskapismus kann es sich bei ihrem Ruckzug aber auch um radikalen Widerstand handeln. Philip Wallmeier stellt ein Netzwerk an Aktivist*innen in den Mittelpunkt seiner empirischen Studie, die zwischen den fruhen 1970er Jahren und der Jahrtausendwende in den USA in »Kommunen«, »intentionale Gemeinschaften« und »Ökodorfer« zogen. Die Analyse zeichnet die historischen Veranderungen nach und beschreibt anschaulich, welche Widerspruche sich in der Praxis fur die Aktivist*innen bei dem Versuch ergaben, alternative Lebensformen zu entwickeln, um so die Verhaltnisse grundlegend zu transformieren.