Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Sonstiges, Note: 1,1, Humboldt-Universitat zu Berlin (Geographisches Institut), 43 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Ende des Burgerkrieges in Angola drangt derzeit ein Großteil der uber 4 Millionen Vertriebenen sowie Fluchtlinge, Soldaten und Demobilisierten mit ihren Familien zuruck in ihre Heimatgebiete, wo sie der schwierige Prozess der sozialen und produktiven Reintegration erwartet. Diese Post-Burgerkriegssituation stellt besondere Anforderungen an ein Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit. Enorme Migrationsbewegungen der Betroffenen erschweren die Planung, die militarisch gepragten staatliche Institutionen haben oft abweichende Prioritaten und die weite Verbreitung von Minen behindern den Zugang zu großen Landesteilen. Die Gesundheitssituation im Lande ist fatal und lokal auftretende Hungersnote verhindern oft den Übergang von der Nothilfe zur strukturbildenden Entwicklungszusammenarbeit. Das Ziel des Projektes der Gesellschaft fur technische Zusammenarbeit (GTZ) ist die Reintegration von Vertriebenen, Fluchtlingen und Demobilisierten auf der Grundlage langerfristiger lokaler Entwicklungskonzepte und unter der Leitung funktionsfahiger lokaler Verwaltungen. Fur ein Projekt dieser Art und in einem derartigen Umfeld ist aufgrund der sich schnell verandernden Ausgangsbedingungen die Feststellung des Status Quo von besonderer Wichtigkeit. Hierbei ist es notwendig, eine Zielgruppenanalyse durchzufuhren, die neben der Schaffung einer Datenbasis fur das Projekt einen speziellen Fokus auf eventuelle schwelende Konflikte in einer Gegend mit solch konfliktgeladener Vergangenheit legen kann. Sie beinhaltet neben der Erhebung von Baselinedaten und der Identifikation von eventuellen Konflikten insbesondere die Erfassung der sozialen und traditionellen Strukturen der Zielgruppe und die Beschreibung der okonomischen Situation. Ferner werden Ziele und vorrangige Probleme der Bevolkerung und speziell der besonders benachteiligten Mitglieder der Gemeinschaft aufgezeigt, eine bessere partizipative Einbindung der Bevolkerung erforscht und eine Strategie fur das Programm mit konkreten Vorschlagen fur das zukunftige Vorgehen erarbeitet. Die Analyse wurde in drei Projektstandorten in den Provinzen Benguela, Huambo und Kwanza durchgefuhrt. Diese vom Krieg strak betroffenen Regionen gehorten einst zu den produktivsten Gegenden Angolas und sind landwirtschaftlich ergiebiger als der trockene Kustenstreifen.