Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Note: 'keine', Hochschule Esslingen, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Trotz vielfacher Anti-Stigmatisierungs-Kampagnen in Form von Internetauftritten der Betroffenen- und Angehorigen-Vereine und der Einfuhrung des jahrlichen Forderpreises fur Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, der von der 'Deutschen Gesellschaft fur Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde' (DGPPN) in Kooperation mit dem Verein 'Open the doors e.V.' und der 'Sanofi-Aventis Deutschland GmbH' mit 6000,- ? dotiert wird, ist die gesellschaftliche Akzeptanz und das Verstandnis gegenuber psychisch erkrankten Menschen* immer noch mehr als unzureichend. Mangelnde Information und verzerrte Berichte in den Medien fuhren bei den Betroffenen zu einem verstarkten Schamgefuhl, zu Resignation und sozialem Ruckzug. Nicht zuletzt werden doch psychisch Kranke in der Öffentlichkeit oftmals als verwirrte Kreaturen (Psychopaten) dargestellt, die Boses und Gewalttatiges im Sinn haben. Nach meiner Themenbegrundung werde ich zunachst auf die Frage 'Was heißt normal? eingehen und Normalitat in Relation zu Andersartigkeit setzen. Wie konnte der Umgang mit Andersartigkeit aussehen? Ist die gesellschaftlich gesetzte Norm Menschen mit psychischen Leiden als abnormal gelten zu lassen die einzig wahre Losung? Im Folgenden werde ich auf die Klarung und Abgrenzung der Begriffe Psychose und Schizophrenie eingehen, um diesbezuglich Unklarheiten zu beseitigen. [...] Die Hausarbeit werde ich beispielhaft mit der authentischen Krankheitsgeschichte von Dorina B. sporadisch und anschaulich untermauern und anhand ihrer Krankheitsbiografie die Bedeutung der Angehorigenarbeit aufzeigen. Da die humanistische Psychiatrie viel zur Enthospitalisierung und zu mehr Integration beigetragen hat, mochte ich im Anschluss auf einige positive wie auch kritische Aspekte eingehen. Hat die Ambivalenz der Psychiatrie noch ihre Berechtigung? Lasst sie immer noch genugend Raum fur Stigma? Alltagliche Aufklarungsansatze, die so konzipiert sind, dass moglichst viele Menschen erreicht werden konnen, sind ein weiterer Schwerpunkt meiner Hausarbeit. Die Ansatze sollen auch Nicht-Interessierte ansprechen und betroffen machen. Mussen Konzepte hinterfragt, oder sogar, um Stigma zu verhindern, ganz aufgegeben werden? Was bewirken Antistigma-Kampagnen und wie konnen sie gelingen? Was unternimmt Soziale Arbeit, um den Stigmatisierungsprozess aufzuhalten und was kann sie optimierend dazu beitragen? All diese Fragen und daruber hinaus, sind meiner Meinung nach, wichtige stigmareduzierende Themen, die nicht fehlen durfen.