Vielleicht kennen Sie das: Sie treffen einen Menschen und stecken ihn unbewusst in Bruchteilen von Sekunden in eine Schublade. Dieses "Schubladendenken" ist verbreitet, aber es ist fur unsere zwischenmenschlichen Beziehungen meistens nicht forderlich mitunter sogar vollig destruktiv. In diesem Buch geht es darum, mogliche Alternativen zu diesem Verhalten aufzuzeigen, die wir mit Hilfe des Personzentrierten Ansatzes von Carl R. Rogers finden konnen. Dieser Ansatz vertritt die Auffassung, dass uberall dort, wo Menschen miteinander verhandeln, wo sie behandelt oder beraten werden, zwischenmenschliche Beziehungen von großer Bedeutung sind. Autor Oliver Jung betrachtet hierzu die Grundhaltungen, Bedingungen und "Einstellungen", wie der US-amerikanische Psychologe und Psychotherapeut Rogers (1902-1987) in seinem Personzentrierten Ansatz beschreibt. Hierbei geht er auch auf wichtige Grundlagen systemtheoretischer Ansatze und konstruktivistische Aspekte der Wahrnehmung ein. Hinzugezogen werden außerdem religionsphilosophische Auffassungen von Eugen Drewermann und Anselm Grun sowie die "Suche nach gelingendem Menschsein" von Martin Buber (1878-1965) und dessen dialogisches Prinzip "Ich und Du". Ein Vergleich der verbindenden Grundbedingungen und Herangehensweisen hilfreicher zwischenmenschlicher Beziehungen mit modernen Erkenntnissen der Neurobiologie vervollstandigt das Werk. Dabei zeigt der Autor Gemeinsamkeiten zwischen diesen scheinbar so unterschiedlichen Bereichen und weist dem Leser einen moglichen Weg auf, wie die bedingungsfreie Akzeptanz des Gegenubers gelingen kann.