Jeden Tag dieselben Bilder und Berichte von brennenden Gebauden, zerstorten Wohnblocks, verzweifelten Muttern und Kindern. Dazwischen mehrdeutige Statements unserer Politiker. Sie geben sich fest entschlossen und wirken dabei eher ziellos. Ein wachsender Teil in unserer Bevolkerung wendet sich ganz ab, viele verlieren ihr Informationsinteresse und gehen den Nachrichten uber Politik und Krieg ganz aus dem Weg. Nach dem Konflikt uber die Migrationspolitik, nach dem Streit um die richtigen Corona-Maßnahmen beschimpft man sich uber die "richtige" Haltung zu den Kriegen in Nahost und in der Ukraine. Sind Sie dafur oder dagegen? Jeder hat die einzig wahre Sicht, die andern gelten als ahnungslos oder borniert oder haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Deutschland spaltet sich in verfeindete Meinungslager. Konnen wir nicht mehr uber Fragen der Mitverantwortung, uber Solidaritat und Hilfe fur die Überfallenen nachdenken und miteinander Begrundungen und Beurteilungen abwagen? Doch, genau dies wollten die beiden Autoren. Statt Gesinnung und Vorurteile gegeneinander zu stellen, diskutieren sie das Streitthema "Was geht uns der Krieg in der Ukraine an? Wie konnen wir im offenen Diskurs unsere Haltung uberprufen und klaren?" Ihre Argumente stutzen sich auf Erfahrungen, logische Erwagungen und grundrechtliche Werte. Dieses Buch gibt das Streitgesprach in Form von 25 Briefen wieder. Die Autoren haben sie im Laufe von sechs Monaten von Mitte Marz 2023 bis Mitte September 2023 geschrieben und ausgetauscht: eine schriftlich gefuhrte Debatte. Dabei vertritt keiner von ihnen ideologische Besserwisser-Positionen.