Der medizinische Fortschritt und mehr Wohlstand haben dazu beigetragen, dass wir nicht nur langer leben, sondern auch langer gesund bleiben. Doch nun zeigen sich die Schattenseiten der immer hoheren Convenience: Die nachste Pandemie wird durch lebensstilbedingte Krankheiten gepragt sein und sich anders als das Coronavirus langsam und ohne grosse mediale Aufmerksamkeit verbreitet. Eine wachsende Zahl von Kreislauf-Krankheiten, Diabetes Typ 2 oder Krebs als Folge des modernen Lebensstils mit weniger Bewegung und mehr Fast Food, mehr psychischen Krankheiten durch Leistungsdruck, Einsamkeit und die Abhangigkeit von digitalen Hilfsmitteln sind Teil der neuen Normalitat. Betroffen sind nicht nur altere, sondern immer mehr junge Menschen. Diese «langsamen Pandemien» entstehen im Alltag und lassen sich nicht durch einen Spitalaufenthalt oder ein Medikament behandeln. Sie erfordern ein neues Gesundheitssystem, das den Alltag in den Mittelpunkt ruckt und den Einbezug aller offentlichen und privaten Akteure, die unsere Umwelt und unser Verhalten pragen. Der Fokus auf einen gesunden Lebensstil eroffnet dabei neue Markte fur Pravention aber nur mit einer neuen Verantwortung gegenuber der Gesellschaft, der Zusammenarbeit aller Akteure in einem datenbasierten Gesundheitssystem und der Neudefinition von Lebensqualitat.