Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Allgemeines, Note: 1,7, Fachhochschule fur Wirtschaft Berlin, 94 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Textil- und Bekleidungsindustrie steht unter einem starken Wettbewerbsdruck und gilt als Vorreiter der Globalisierung. Bereits in den 70er Jahren hat die Branche mit Produktionsverlagerungen begonnen und lasst seitdem ihre arbeitsintensiven Produkte weltweit, meist in freien Exportzonen (FEZ) und kleineren Werkstatten (Sweatshops), fertigen. Personalintensive Handarbeit und weltweite Produktion sind charakteristisch fur diese Branche und zugleich jene Faktoren an denen sich viele Probleme gerade im sozialen Bereich zeigen. Die relative technologische Anspruchslosigkeit sowie die Lohnintensitat der Arbeit gehen einher mit der Notwendigkeit vieler Entwicklungslander, die komparativen Kostenvorteile in diesen Bereichen zu nutzen, um als Produktionsstandort wettbewerbsfahig zu werden oder zu bleiben. Dies fuhrt zu einem erheblichen Druck auf die Arbeitsbedingungen und die sozialen Rechte der Beschaftigten in diesen Landern. Hinzu kommt ein hoher Kosten- und Zeitdruck durch die Abnehmer der Produkte. Gleichzeitig weisen jedoch diese Abnehmer darauf hin, dass sie aus eigener Ćberzeugung oder durch Druck ihrer Abnehmer und Stakeholder bemuht sind, die Einhaltung von bestimmten Sozialstandards bei ihren Zulieferern durchzusetzen. Desgleichen befinden sich diese Handler und Hersteller jedoch ebenfalls im Wettbewerb und sind somit auf preisgunstige Produktion angewiesen. Bei der Bemuhung der Hersteller und Handler, soziale Verantwortung zu ubernehmen, orientieren sich ihre unternehmenseigenen Verhaltenskodizes meist an den Standards der Internationalen Arbeiterorganisation (englisch: International Labour Organization: ILO). Menschenrechtsorganisationen weisen jedoch immer wieder auf massive Arbeitsrechtsverletzungen und unakzeptable Arbeitsbedingungen in den sogenannten Weltmarktfabriken der Entwicklungslander und anderen Ortes hin, die weder den Standards der ILO noch den Verhaltenskodizes von multinationalen Unternehmen entsprechen.