Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Germanistik), Veranstaltung: Proseminar: Schillers Geisterseher, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Roman der 'Geisterseher. Memoiren des Grafen von O***' erschien zuerst 1787-88 in der Zeitschrift 'Thalia' und hatte einen solchen Erfolg, dass es Schiller schon nicht mehr geheuer war, heißt es. Ein Grund dafur ist sicher das verstarkte Interesse am Geheimen und Esoterischen. Neben dem Marchen, der Dichtung der Musik und der Wissenschaft zeigt sich die Prasenz des Geheimen und Esoterischen als ein gelaufiger Topos in der Kultur der Aufklarung. 1 Dies gilt vor allem fur die Literatur, in der die Gattung der Schauerliteratur große Popularitat erfahrt. Diese, von der Romantik gepragten, Erzahltexte enthalten meist fantastische und mysteriose Ereignisse. Sie erzeugen durch schaurige Gegebenheiten gruselige Effekte und dunkle Schauplatze, sowie Spannung und Grauen bei den Lesern. 2 Was den Schauer- und Geheimbundroman Schillers weiterhin so einzigartig macht, wird in dieser Analyse zum Vorschein gebracht. Ein besonderes Interesse gilt der Feststellung von Spannungsmomenten und deren unheimliche Wirkung. Zwar sind fur die Gattung des Schauerromans Elemente wie das Übernaturliche, ratselhafte Verbrechen im unheimlichen Ambiente, wilde und fantastische Landschaften und Beschworungsszenen etc. typisch, doch stellt sich die Frage nach der speziellen Unheimlichkeit, die auf das Altbekannte, Langstvertraute zuruckzufuhren ist. Um diese Frage klaren zu konnen werden Inhalte des Romans mit dem Begriff der Unheimlichkeit in Freuds Psychoanalyse verglichen. Ob und auf welche Weise Friedrich Schiller Stilelemente wie das Unheimliche in seinem Roman einbringt und welche Vorraussetzungen fur deren Wirkung auf den Leser bestehen mussen, stellt sich durch die Erforschungen heraus. Diese basieren auf dem, von Peter Wenzel herausgegebenen, Handbuch 'Einfuhrung in die Erzahltextanalyse' und auf die Sekundarliteratur 'Einfuhrung in die Erzahltextanalyse' von Matias Martinez und Michael Scheffel. [...]