Dieser sechste und vorletzte Band der philosophischen Tagebucher dokumentiert Friedlaender/Mynonas inneren Widerstand in dunkelster Zeit: Nordfrankreich und Atlantikkuste unter deutscher Besatzung, antijudische Gesetze des Vichy-Regimes, drohende Deportation, Hunger, Herzasthma ... Ab Herbst 1941 verlaßt er fur fast zwei Jahre seine Pariser Matratzengruft nicht, seine Berliner Bibliothek wird zerbombt ... Er aktiviert die alte Denkfigur des Philosophen-Arztes, ubt sich in permanenter Konzentration auf die "magischen Kommandos": "Schopferische Indifferenz" bzw. "Ich-Heliozentrum". Unermudlich fuhrt er seine polaristischen Auseinandersetzungen weiter: mit Kant, Nietzsche, Schopenhauer, Kierkegaard, mit zeitgenossischen Prominenten und dem Antisemitismus. Erst die Revolutionierung der Religiositat zur Autonomie ermoglicht Menschheit.