Das Werk "Tausendundeine Nacht" (persisch "hazr-o-yak šab", arabisch "alf laila wa-laila") ist eine Sammlung morgenlandischer Erzahlungen und zugleich ein Klassiker der Weltliteratur. Typologisch handelt es sich um eine Rahmenerzahlung mit Schachtelgeschichten. Schahriyâr, Konig einer ungenannten Insel "zwischen Indien und Kaiserreich China", ist so schockiert von der Untreue seiner Frau, dass er sie toten lasst und seinem Wesir die Anweisung gibt, ihm fortan jede - in einigen Versionen: jede dritte - Nacht eine neue Jungfrau zuzufuhren, die jeweils am nachsten Morgen ebenfalls umgebracht wird. Nach einiger Zeit will Scheherazade, die Tochter des Wesirs, die Frau des Konigs werden, um das Morden zu beenden. Sie beginnt, ihm Geschichten zu erzahlen; am Ende der Nacht ist sie an einer so spannenden Stelle angelangt, dass der Konig unbedingt die Fortsetzung horen will und die Hinrichtung aufschiebt.