Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1, Otto-von-Guericke-Universitat Magdeburg (Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist zu bezweifeln, dass die Englander Edwards und Steptoe 1978, als sie das erste Kind in vitro zeugten, wussten, welche Handlungsmoglichkeiten sie, einfach durch die neue Verfugbarkeit, also die Erschaffung eines neuen, weil dem Menschen jetzt zuganglichen Gegenstandes, schaffen wurden. Die Technik selber steht nicht außerhalb jeglichen wertenden Rahmens, sondern ist als menschliche Errungenschaft, als menschlich konstruierter Maßstab, der zu Erkenntnisse uber die Welt fuhrt, wie es so schon heißt, immer Teil dieses Rahmens und somit per se nicht wertfrei. Eine erste These lautet demnach: Der technisch zuganglich gemachte und erst geschaffene Gegenstand 'verfugbarer Embryo' konfrontiert den Menschen mit zwei Fragen. Erstens, was ist es, das wir unter dem Begriff 'Embryo' klassifizieren. Dies ware eine erkenntnistheoretische Fragestellung. Zweitens stellt sich die Frage, wie wir diesen Gegenstand in unser bestehendes Begriffssystem integrieren - eine moralphilosophische und gesellschaftstheoretische Fragestellung. Zur Erkenntnistheorie ist zum Beispiel die Frage zu stellen, ob wir das, was wir mit dem Begriff 'Embryo' klassifizieren unter den Oberbegriff 'Mensch' fallen lassen. Es ist sofort augenscheinlich, dass diese klassifikatorische Entscheidung uber den Umgang mit dem Gegenstand maßgeblich entscheidet.