Pubertat oder Depression? Wenn Teenager langer antriebslos und schwermutig sind, sich zuruckziehen oder Schlafprobleme haben, kann das auf eine depressive Verstimmung hinweisen. Je fruher sie behandelt wird, desto eher kann einer chronifizierten Depression vorgebeugt werden. Basierend auf ihrer Arbeit als systemische Familientherapeutin teilt Melanie Hubermann ihre Erfahrungen uber Ängste, Einsamkeit oder Überforderung als Ausloser fur depressive Verstimmungen bei Jugendlichen. Sie erklart, wie Eltern erkennen, ob ihr Kind einfach die Pubertat durchlebt oder ob es fachliche Hilfe braucht, und wie sie diese finden. Aber auch, wie sie als »Leuchtturmeltern« Orientierung und Halt geben konnen. Mit zahlreichen Tools und Tipps aus ihrer therapeutischen Praxis fur Familienleben, Schulalltag, Therapien und Ärzte. »So vielfaltig wie wir fuhlen, so vielfaltig ist das Gesicht einer depressiven Verstimmung oder Depression. Wahrscheinlich wird dir als Erstes auffallen, dass etwas nicht stimmt, dass etwas anders ist. Manchmal ist es nur so ein vages Bauchgefuhl, dass es deinem Kind nicht gut geht. Hor hin! Ich kann dich nur ermutigen, sprich dieses sorgende Gefuhl an. Pubertat oder Depression nicht immer wissen Eltern, wie sie die Stimmungstiefs ihrer Kinder einordnen sollen oder was alles damit in Zusammenhang stehen kann: eine Essstorung, Suizid-Gedanken, ubermaßiger Social-Media-Konsum, Mobbing oder selbstverletzendes Verhalten. Um den Unterschied zur Pubertat zu erkennen, ist es wichtig, ein Helfernetz aufzubauen, das aus Kinderarzt, Psychologin, der Lehrerschaft, Freunden und deiner erweiterten Familie besteht. Ich stelle dir auch viele Moglichkeiten der unmittelbaren Hilfe fur dein Kind und dich vor. Wie du in bestimmten Krisensituationen reagieren kannst, z. B. wenn dein Teenager sich vollig abschottet oder sich ritzt. Wie du mit ihm in Beziehung bleibst, ihm Nahe, Orientierung und Zuversicht geben kannst. Aber auch, was du fur deine eigene Selbstfursorge tun kannst.« Melanie Hubermann