Carolin Fuhrer zeigt, inwieweit Schulunterricht von Lehrenden zur individuellen didaktischen Konzeption und Verarbeitung gesellschaftlich forcierter Transformationsprozesse genutzt wird. Durch eine qualitative Untersuchung narrativer Techniken gegen Ende der DDR bis zum Kompetenz- und Medienwandel nach der Jahrtausendwende belegt die Autorin, dass selbstreflexive Auseinandersetzungen mit der eigenen Sozialisation und Mentalitat seitens der Lehrenden zu einem bislang vernachlassigten Zentralmoment deutschdidaktischer Modellierungen gehoren. Daraus ergeben sich neue Perspektiven auf die kulturelle und padagogische Entwicklung der neuen Bundeslander sowie die Sozialisationsfunktion historischen Lehrens und Lernens.