Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Sonstiges, Friedrich-Alexander-Universitat Erlangen-Nurnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Nationalokonomie ist ein 'ausgebildetes System des erlaubten Betrugs, eine komplette Bereicherungswirtschaft', eigentlich musste sie 'Privat-Ökonomie' heißen. Wenn man registriert, dass hochst-ausgezeichnete Wissenschaftler der Nationalokonomie sehr fantasievoll an der Erfindung, Ausgestaltung von Finanzprodukten (auch ihrer spekulativen Nutzung) beteiligt waren (Cox, Ross und Rubinstein haben ein entsprechendes Binomialmodell erstellt), die mithalfen, die Welt in eine Krise zu sturzen, scheint Friedrich Engels Behauptung bestatigt zu werden. Erst recht, wenn man liest, dass Myron Scholes, der 1996 den Nobelpreis 'fur die Ausarbeitung einer mathematischen Formel zur Bestimmung von Optionswerten an der Borse' erhielt, zusammen mit seinen Kollegen bei dem Hedgefond LTMC 2008 einen Verlust von 4,6 Milliarden US-Dollar verursachte, was mit dazu beitrug, die globale Finanzkrise auszulosen. (2005 wurde Scholes wegen Steuerhinterziehung bei diesem Fond in Hohe von 40 Millionen US-Dollar verurteilt.) Die Weltbank errechnet, dass weltweit Vermogensverluste von funfzig Billionen US-Dollar zu beklagen sind, eine unvorstellbare Summe. Das kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell, das diese Schaden zuließ, wird von vielen Politikern, nicht nur am linken Rand, in Frage gestellt. Unsere Wirtschaftsordnung wurde durch die Nationalokonomie begrundet. Ist also die Nationalokonomie an diesem Waterloo schuld?