Hanno ist funfzehn, als seine Familie 1948 vor der Verfolgung durch den KGB aus Leipzig nach Triest flieht. Zuruck in der Heimatstadt bleibt sein Freund Manfred. Fortan konnen sich die beiden nicht mehr sehen, aber sie schreiben sich und bleiben so in Verbindung. Hanno berichtet unter anderem von den extremen Schwierigkeiten beim Aufbau einer neuen Existenz in der Fremde (sein Vater kommt in der Fremde nicht zurecht, wird depressiv und begeht schließlich Suizid). Manfred wiederum schreibt uber seinen Kampf gegen die Willkur der DDR-Obrigkeit, die schließlich zur Enteignung seiner kleinen Fabrik fuhrt. In vier Jahrzehnten der Trennung entsteht ein außergewohnlicher Briefwechsel, in dem sich die Geschichte der Zeit in den mitgeteilten Hoffnungen, Emotionen, Erfolgen, aber auch Sorgen und Ängste widerspiegelt. Erst 1992 konnten sich die beiden Freunde wieder umarmen. Hanno Speichs Schicksal steht stellvertretend fur alle, die unfreiwillig ihre Heimat verlassen mussten und ihr Leben lang von der Sehnsucht danach begleitet wurden. In seinen Briefen und Schilderungen konnen sie ihre eigenen Erfahrungen und Gefuhle wiederfinden.