Mademoiselle will nicht mehr arbeiten. Mademoiselle hat Schulden. Das Leben ware so viel einfacher unter einem neuen Namen. Den borgt sie sich aus, sie erschleicht sich eine neue Garderobe und kommt schließlich auf die gunstigste Losung: einen Mann! Anfang Dezember findet sich eine junge Frau in Le Havre wieder, mittellos, alleinstehend und vom Arbeitsamt als hoffnungsloser Fall abgetan. Sie beschließt, den Namen einer Schriftstellerin aus einem Film von Eric Rohmer anzunehmen, und nennt sich fortan Bérénice. Aus der selbstverschuldeten, uberaus prekaren Lage versucht sie sich mithilfe dieser neuen Identitat und eines unterwegs aufgegabelten Mannes zu retten. Der Schiffsinspektor erliegt zunachst ihrem Charme und Geheimnis, nimmt sie mit nach Marseille und dann nach Paris, versucht aber vergeblich, irgendetwas uber sie zu erfahren. Als er schließlich begreift, dass »Mademoiselle« erstens wirklich einen Knall oder das Gedachtnis verloren hat und ihn zweitens nur ausnutzt, will er sie mit allen Mitteln, wieder loswerden Die Autorin spielt klug und originell mit Realitat und Fiktion - und mit der Erwartungshaltung der Leser. Auch dieser neue, wieder sehr unterhaltsame Roman von Julia Deck ist in unverwechselbarer Weise charmant, verwirrend und witzig.