Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Sozialpadagogik / Sozialarbeit, Note: 2,0, Hochschule Fulda, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 'Wilde' (S. 66) habe keinerlei sozialen Bedurfnisse, er genuge sich selber in seiner Unabhangigkeit und Freiheit (S. 66 f.). In der zivilisierten Welt jedoch wird der Mensch durch gesellschaftliche Meinungen und Vorbilder verdorben und er entfernt sich immer weiter von seinem ursprunglichen und gutartigen Ich. Der 'Weltmensch' (S. 64) sucht in standiger Betriebsamkeit nach Ablenkung und sozialem Prestige, da er sich mit sich selbst unwohl und fremd fuhlt. Der Einzelne sieht sich nicht mehr mit den eigenen Augen sondern mit denen der Anderen. An Stelle der Selbstliebe tritt die Selbstsucht, die Moral des Menschen verkommt (S. 64 ff.). Der Autor erklart, dass die Fehlentwicklung der Gesellschaft in der falschen Erziehung der Kinder liege. Über einen Zeitraum von 20 Jahren entwirft der ehemalige Hauslehrer das Modell einer 'naturlichen Erziehung' (S. 52) und fasst sie dann in den Jahren 1757 bis 1760 in dem Werk 'Emile oder Über die Erziehung' zusammen (S. 42 f.). In der fiktiven Erziehung eines Zoglings namens Emile beschreibt Rousseau eine fur diese Zeit revolutionare Herangehensweise: Nicht die autoritare Durchsetzung eines Erwachsenenwillens bestimme die Entwicklung des Kindes, sondern die Entfaltung seiner Mundigkeit, Selbststandigkeit und Emanzipation. Der Erzieher bleibt eher beobachtend im Hintergrund und begleitet das Kind wahrend seines naturlichen Heranwachsens zuruckhaltend. Schadliche gesellschaftliche Einflusse sollen von ihm ferngehalten werden Deshalb geschieht seine Erziehung fernab der großen Stadte in der abgeschiedenen Idylle eines kleinen Dorfes. Rousseau ist es wichtig, dass Emile sich zuerst mit den naturlichen Dingen und sich selber beschaftigt, bevor er in die Gesellschaft eintritt (S. 83 f.). Nichts soll der Erzieher dem Zogling in der Erforschung der Dinge vorwegnehmen, das Kind wurde sonst falsche Vorstellungen von den Dingen bekommen (S. 218 f.).