Der Fokus des Bandes liegt auf Widerspruch als Gegenstandsbereich, unter den sprachliche Ausdrucksformen von Entgegensetzung, Paradoxie, Luge und Einspruch ebenso fallen wie linguistische Methoden des Umgangs mit Widerspruch und Widerspruchlichkeiten in der sprachwissenschaftlichen Disziplinengeschichte. Dabei stellt sich die Linguistik nicht als homogene, sondern vielmehr als eine heterogene, vielseitige Disziplin dar, die es erlaubt, den Forschungsgegenstand aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten; die Beitragenden prasentieren insofern verschiedene innerdisziplinare Schwerpunkte von linguistischer Widerspruchsanalyse, darunter der Blick auf Sprachhandlungen zum Ausdruck von Widerspruch in wissenschaftlichen, historischen, (post)kolonialen, narrativen oder alltaglichen Diskursen. Es werden einzelsprachliche Untersuchungen nicht nur europaischer Sprachen vorgenommen, sondern auch die crosslinguistische Vielfalt von widerspruchsindizierenden Konstruktionen betrachtet.