Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Fruhgeschichte, Antike, Note: 1,0, Universitat Duisburg-Essen (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte in Biographien. Beruhmte Personlichkeiten der griechischen Antike, 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es scheint paradox, dass uber Äsop, einer der bekanntesten Griechen der Antike, nur sehr wenig uberliefert wurde. Die gangige Assoziation mit der Person Äsop ist jedoch, dass er der Begrunder bzw. der Hauptvertreter der Fabel sei. Doch selbst das ist eigentlich schon zu viel gesagt, da diese Aussage ja suggeriert, er habe tatsachlich gelebt, was jedoch gar nicht eindeutig beweisbar ist. Die Beweislage ob Äsop also tatsachlich gelebt hat oder nur eine Personifikation des Prototyps eines hellenistischen Fabelerzahlers sei, ist also sicherlich ein Aspekt den es zu untersuchen gilt. Aufgrund dieser Problemlage der fehlenden geschichtlich gesicherten Fakten uber die Person Äsops, werde ich mit dieser Arbeit einen anderen Weg einschlagen und versuchen, durch die Kultur und die Funktion der Fabel zur Zeit Äsops Ruckschlusse auf seine Person und seine Fabeln zu schließen. Zunachst werde ich, neben einem kurzen Einblick in Gattung und Herkunft der Fabel, auch auf die Funktion der Fabel in der Gesellschaft des antiken Griechenlands eingehen und dabei auf die Kontroverse um Karl Meuli, Theophil Spoerri und Ben Edwin Perry eingehen, ob die Fabel eine 'soziale Funktion', als Äußerung der Auflehnung des Schwachen gegenuber des Starkeren verkorpert oder lediglich als rhetorisches Mittel zur Argumentation genutzt wurde. Diese Arbeit wird sich dabei, neben den oben schon genannten Autoren, hauptsachlich auf die Ausfuhrungen des Altphilologen Niklas Holzberg stutzen, der als einer der Experten im Bereich der antiken Fabel gilt.