Die Berechtigung des Begriffes "Nation" wird glucklicherweise zunehmend infrage gestellt, allerdings gibt es nach wie vor ein Konstrukt, das wir "Österreich" nennen und dem wir eine bestimmte Geschichte und zunehmend diverse kulturelle Identitat zuschreiben. Das vorliegende Heft mochte keine Festschreibung, wohl aber eine aktuelle Befragung dieser "Imagination Österreich" durchfuhren, auch wenn das ein fragmentarisches und kontingentes Unterfangen sein wird, das notwendigerweise auch immer wieder in ironischer Distanzierung zu sich selbst betrieben werden muss. Was dieses Heft dennoch leisten kann, sind Einblicke in das kulturelle Leben in Österreich, deshalb werden hier aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Literatur, Tanz, Film und Musik gezeigt und auch in didaktischen bzw. bildungspolitischen Kontexten betrachtet. Zudem eroffnet das Heft vielfaltige Perspektiven auf das Themenfeld Sprache Identitat Zugehorigkeit und stellt damit nicht zuletzt die Frage nach der (historischen und gegenwartigen) Konstituierung eines "Wir".